Carpaltunnelsyndrom

Carpaltunnelsyndrom - Was ist das ?

Die Symptome die Sie haben und die Probleme, die daraus entstehen sind durch eine Erkrankung des Nerven an Ihrem Handgelenk verursacht. Dieser Nerv, genannt „Medianus“, zieht durch einen Tunnel am Handgelenk, der aus Hohlhandknochen und einem starken diese Knochen verbindenden Band gebildet wird. Durch diesen Tunnel ziehen 9 Sehnen, die unsere Finger anbeugen und ein Nerv, der „Medianus Nerv“.

Der Nerv ist etwa so dick wie ein Kugelschreiber und enthält tausende von Nervenfasern. Einige dieser Fasern versorgen die Muskulatur unseres Daumens, die anderen versorgen Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und Teile des Ringfingers mit Gefühl.

Ein erhöhter Druck auf den Nerv im Tunnel kann viele Ursachen haben, häufig sind Verdickungen um die Sehnen der Fingerbeuger. Erhöhter Druck führt zu verminderter Sauerstoffversorgung des Nerven, es kommt zu typischen Taubheits- und Kribbelgefühlen in Ihren Fingern. Im Schlaf wird der Nerv durch Anbeugen des Handgelenkes stärker gegen das Band gedrückt, der Blutzufluß wird noch geringer und Sie erwachen mit dem Gefühl der „eingeschlafenen Hand“.

Was kann man tun ?

Vor einer operativen Maßnahme kann man versuchen durch Ruhigstellung des Handgelenkes in einer speziellen Schiene v.a. nachts den Nerv zu entlasten. Zusätzlich sollten Medikamente eingenommen werden die eine Entschwellung bzw. Entzündungshemmung bewirken. Umstellung der täglichen Aktivitäten und Hobbys, wie z.B. Tennis sind ebenfalls sinnvoll.

Sollte dies alles nicht zum Erfolg führen, ist eine Operation notwendig, um einen dauerhaften Druckschaden des Nerven zu verhindern. Andernfalls kann das Gefühl für Kälte, Hitze und Schmerz in Daumen, Zeige- und Mittelfinger auf Dauer verloren gehen, ebenso wie eine Lähmung der Daumenmuskulatur bestehen bleiben kann.

Wie wird operiert ?

Das Band im Bereich des Handgelenkes , dass das Dach des Carpaltunnels bildet, wird bei der Operation durchtrennt, so wird der Druck vom Nerv genommen.

Eventuell muß geschwollenes Gewebe im Tunnel entfernt werden, ebenso wie Strukturen die den Nerv komprimieren wie beispielsweise Zysten.

Wenn der Nerv lange Zeit erhöhtem Druck ausgesetzt war kann es zu Narbenbildung im Nerv gekommen sein. Dann besteht oft ein dauerndes Taubheitsgefühl und Lähmungen der Daumenmuskulatur. Wenn eine solche Vernarbung im Nerv entstanden ist, kann bei der Operation eine Lösung dieser Vernarbungen nötig sein.

Welche Risiken gibt es ?

Die Risiken bestehen, wie bei jeder Operation, in Narbenbildung die auch schmerzhaft sein kann, Blutungen, die eine zweite Operation im unmittelbaren Anschluß notwendig machen kann sowie Infektionen und Schmerzen in den Fingern nach Eingriff.

Eine erhöhte Empfindlichkeit für Berührung, Kälte und Hitze in den Fingern kann kurzeitig, aber auch für einige Wochen auftreten, im Rahmen der Erholung des Nerven.

Was passiert nach der Operation ?

Das Handgelenk wird für kurze Zeit ruhiggestellt. Nach 1 bis 2 Wochen können die Fäden entfernt werden. Die Handinnenfläche und die Operationswunde können danach noch für einige Zeit geschwollen sein. Hier kann lokale Wärme und leichte Massage mit milder Handlotion hilfreich sein.

Öffnen und Schließen der Finger mehrmals in der Stunde hält die Sehnen der Finger in Bewegung und verhindert Verwachsungen auch des Nerven mit den umgebenden Strukturen.

Aktivitäten im Haushalt und am Arbeitsplatz die häufiges Greifen, Ziehen, oder Drücken beinhalten sollten 6 – 8 Wochen ausgesetzt werden.