Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule ( LWS )

Hartnäckige Schmerzen im Rücken, einschießende Schmerzen in die Beine, eine Muskulatur die so verspannt ist, dass man kaum noch gerade stehen kann. Wenn auch die Symptome von Patient zu Patient etwas unterschiedlich sind, das Problem ist fast immer das Gleiche:

Eine Nervenwurzel wird auf ihrem Weg vom verlängerten Rückenmark durch knöcherne Öffnungen in der Wirbelsäule gereizt, die Muskulatur verhärtet sich und der Patient verspürt Kreuzschmerzen.

MRT Nicht selten wird diese Nervenwurzelirritation durch eine Bandscheibenvorwölbung, oder einen ausgewachsenen Bandscheibenvorfall verursacht. Aber auch Erkrankungen der Zwischenwirbelgelenke können diese Schmerzen verursachen.

Ein fortgeschrittener Bandscheibenvorfall der zunehmenden Druck auf die Nervenwurzeln der unteren Lendenwirbelsäule ausübt verursacht dann nicht nur Kreuzschmerzen, sondern auch ausstrahlende Schmerzen in eines, oder beide Beine, evtl. sogar mit Taubheits- oder Kribbelgefühlen und Lähmungserscheinungen einzelner Muskeln.

Typische Symptome:

  • Rückenschmerzen mit Ausstrahlung in eine oder beide Gesäßhälften
  • ausstrahlende Schmerzen in Bein und Fuß, gelegentlich auch in Unterbauch oder Leiste
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühle
  • Schmerzverstärkung beim Husten, Niesen, Pressen
  • selten auch rasch auftretende Blasen - Darm - oder Potenzstörungen

Was können Sie selber tun ?

Wenn Sie Rückenschmerzen entwickeln, unterbrechen Sie Ihre Aktivitäten. Unterbrechen Sie z.B. ihre Gartenarbeit und denken darüber nach wie Sie Ihre Arbeit gerade verrichtet haben. Nicht selten sind falsche Bewegungsabläufe Ursache für die Entwicklung von Rückenschmerzen.

Hochlage der Beine Entlasten Sie Ihre Wirbelsäule. Das gelingt am Besten im Liegen. Legen Sie sich evtl. einen Eisbeutel in den Rücken für wenigstens 30 Minuten.

Welche Position, Liegen, Stehen oder Sitzen für Sie die Beste ist müssen Sie jedoch selbst heraus finden, oft ist dies individuell sehr unterschiedlich. Genauso wie bei einigen Patienten lokale Wärme, z.B. ein Heizkissen, besser ist als Kälte.

Hilft all das nicht oder nehmen die Beschwerden sogar zu, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen um mit Ihm eine medikamentöse Therapie abzusprechen.

Was können wir für Sie tun ?

Neurochirurgen beschäftigen sich mit der gesamten Wirbelsäule also mit dem Rückenmark und den Strukturen die das Rückenmark und die Nervenwurzeln umgeben, die Wirbel und Bandscheiben.

CT Natürlich können Sie sich zu Fragen der medikamentöse Behandlung an uns richten. Wir behandeln Sie zunächst mit sogenannten Antiphlogistika, evtl. auch ergänzend mit Muskelrelaxantien. Diese Medikamente betäuben nicht den Schmerz, sondern wirken ursächlich.

Bei sehr starker Schmerzsymptomatik hat es sich bewährt die schmerzhaften Strukturen durch eine rückenmarksnahe Umflutung mit Lokalanästhetika und Steroiden zu behandeln.

Mit Hilfe von Röntgenaufnahmen sollte abgeklärt werden ob z. B. ein Wirbelgleiten oder ein Wirbelbruch bei Osteoporose die Ursache für die Beschwerden sind. Kann das Therapieziel medikamentös nicht erreicht werden, sollte eine Computertomographie oder eine Kernspintomographie abklären ob ein operationsbedürftiger Bandscheibenvorfall vorliegt. Sollte eine Operation notwendig sein, werden wir mit Ihnen besprechen welche Methode für Sie die Beste ist.

Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule ( HWS )

Starke Schmerzen im Nacken und im Schulterbereich sind ein weit verbreitetes Problem . Häufige Ursache sind Muskelverspannungen und Bewegungsmangel , Streß , oft aber auch ein Verschleiß der Halswirbelsäule.

Ein Bandscheibenvorfall ist dann zu vermuten , wenn starke Schmerzen in einen Arm ausstrahlen , oft ziehend bis zu den Fingerspitzen , ausgelöst durch Druck von degeneriertem Bandscheibengewebe auf einen Nerven in der Halswirbelsäule.

Auch über Monate und Jahre sich bildende Knochenvorsprünge können dieselbe Nervenwurzelirritation hervorrufen , da auch hier zunehmender Druck auf den Nerven entsteht.

Typische Symptome:

  • Nacken - oder Kopfschmerzen
  • ziehende oder elektrisierende Schmerzen im Arm
  • Kribbeln oder Taubheit in einzelnen Fingern
  • Kraftlosigkeit in Arm oder Hand
  • bei chronischen Veränderungen fortschreitende Gangunsicherheit

    • Was können Sie selber tun ?

      Bei häufigen Verspannungsbeschwerden machen Sie gelegentlich eine kleine Pause in Ihrer Tätigkeit und nutzen Sie diese, um Arme und Schultern zu bewegen und damit zu lockern, lassen Sie den Kopf entspannt zu beiden Seiten kreisen.

      Wohltuend ist oft eine Wärmflasche oder ein warmes Wannenbad. Auch bei Armschmerzen können leichte Streck- und Dehnbewegungen der Halswirbelsäule helfen. Dagegen können Massagen gelegentlich sogar zu einer Verschlimmerung führen, ruckartige "Einrenkmanöver" der Halswirbelsäule auf jeden Fall vermeiden.

      Was können wir für Sie tun ?

      Zunächst können wir feststellen, welche Ursache Ihren Beschwerden zugrunde liegt.

      Eine gezielte konservative Behandlung, also konsequente Gabe geeigneter Medikamente, Injektionen, gegebenenfalls das Tragen einer Halskravatte für einige Tage etc. können oft rasche Besserung bringen.

      Auch bei einem Bandscheibenvorfall kann man mit diesen Methoden eventuell eine Operation vermeiden. In manchen Fällen bringt aber nur eine mikrochirurgische Operation rasch zuverlässige Besserung. Wir werden mit Ihnen den richtigen Weg für Sie finden.